19. Mai, 2019
- Nachhaltigkeit
Mit MCC Verstraete unterwegs ins Jahr 2025
Seit der Unterzeichnung des Global Commitment der New Plastics Economy war MCC Verstraete nicht untätig. Mit „The Road to 2025“ setzt der IML-Spezialist die globale Verpflichtung in ein eigenes Engagement um. Diese Initiative soll MCC Verstraete auf die Kreislaufwirtschaft vorbereiten. Managing Director Koen Verstraete und der Product & Circular Economy Manager Nico Van de Walle erläutern den genauen Ablauf.
Global Commitment
Da die erste Phase der Initiative ‚New Plastics Economy‘ sich ihrem Ende zuneigt, setzen wir sie aus eigenem Antrieb fort“, beginnt Koen Verstraete seine Ausführungen. „Die drei Säulen des Global Commitment stützen unsere ehrgeizigen Ziele. Wir setzen Kunststoffmaterial möglichst effizient ein (eliminate), gewährleisten das vollständige Recycling, die Wiederverwertung und industrielle Kompostierbarkeit der IML-Verpackungen (innovate) und richten uns auf eine Kreislaufwirtschaft mit mehreren Lebenszyklen der IML-Verpackungen (circulate). Der erste Punkt unseres Global Commitment lautet: 0% unseres industriellen Kunststoffabfalls landet in der Natur.“
Unser Ziel? Unser Global Commitment in die Tat umsetzen und MCC Verstraete aktiv und proaktiv auf die Kreislaufwirtschaft vorbereiten. Die vielen Anstrengungen, die wir bereits jetzt unternehmen, müssen wir auch in Zukunft uneingeschränkt fortführen.
Koen Verstraete, Managing Director bei MCC Verstraete
Zusammenarbeit mit Recyclingfirma PRV
Nico Van de Walle: „Um zu verhindern, dass unser Industrieabfall in der Natur landet, ergreifen wir bereits heute strukturelle Maßnahmen. Wir haben eine Zusammenarbeit mit Plastic Recycling Verstraete (PRV) ins Leben gerufen. Diese Recyclingfirma grenzt an unser eigenes Firmengelände. Unser Abfall legt somit einen besonders kurzen Weg zurück. So vermeiden wir negative Auswirkungen auf die Umwelt und legen den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit.“
Welche Abfallsorten werden dabei gesammelt?
Nico Van de Walle: „Es handelt sich dabei stets um strukturellen Abfall, der typisch für unsere Produktionstätigkeit ist. Wir drucken unsere Etiketten auf Polypropylenfolie, wobei Druckerfarben und Lacke aufgetragen werden. Und wir schneiden jeden Druckbogen zu maßgefertigten Etiketten. Ein Teil dieser Druckbögen ist dabei Verschnitt. Mit einer speziellen Maschine - ein zentraler Staubsauger - werden alle Reste an einem zentralen Ort gesammelt. Auf diese Weise liefern wir PRV jährlich durchschnittlich 5000 Tonnen Industrieabfall.“
„Außer unserem eigenen Abfall haben wir noch weitere Abfallsorten. Ein schönes Beispiel sind PE-Wickelfolien an den Paletten der Grundstofflieferungen. Für das Recycling dieser Folien wenden wir uns an unseren Partner Renewi, der die Folien abholt und den Recyclingprozess übernimmt. Und im Anschluss uns die erforderlichen Zertifikate zusendet. So können wir Schwarz auf Weiß beweisen, dass unsere Abfallströme zu 100% recycelt und wiederverwertet werden.“
Wie verarbeitet PRV diese Abfallströme?
Koen Verstraete: „PRV schreddert den Abfall und schmilzt ihn dann in einem Extruder ein. Beim Schmelzvorgang wird der Abfall ferner einer doppelten Entgasung unterzogen, um die perfekte Qualität des Granulats zu gewährleisten. Das Granulat wird als kleine Kügelchen freigesetzt. Nach dem Trocknen füllt PRV das Granulat in Big Bags ab.“
Wie erhält das Granulat ein zweites Leben?
Nico Van de Walle: „Das recycelte Material taucht in den verschiedensten Anwendungsbereichen in den unterschiedlichsten Sektoren auf. Unsere eigenen Kunststoffpaletten sind beispielsweise zu 100% aus unserem eigenen recycelten Abfall gefertigt. Darüber hinaus setzt die Autoindustrie in großem Maßstab Granulat zur Produktion von u. a. Stoßstangen ein. Auch Blumentöpfe sind häufig aus Recyclingmaterial hergestellt. Eine weniger bekannte Anwendung dürfte Bedachungsmaterial sein. Außerdem verkaufen wir einen Teil unseres recycelten Materials an unsere bestehenden Kunden. Diese fertigen damit neue IML-Eimer, die anschließend mit beispielsweise Farbe gefüllt werden.“
Koen Verstraete: „Das sind eindrucksvolle Beispiele dafür, wie wir unseren Abfall wieder zum Leben erwecken. Aber das reicht uns noch nicht. In Zukunft möchten wir die Qualität unseres recycelten Materials noch weiter steigern. Denn auch in der Kreislaufwirtschaft darf der wirtschaftliche Aspekt nicht vernachlässigt werden. Je höher der Wert des Granulats, desto umfangreicher sind die Verarbeitungsmöglichkeiten.“
Welche Maßnahmen im Hinblick auf die Qualität schweben Ihnen dabei vor?
Nico Van de Walle: „Unser Abfall enthält Druckerfarben- und Lackreste. Aus diesem Grund haben die recycelten Grundstoffe eine graue Farbe und einen speziellen Geruch. Wir arbeiten deshalb an strukturellen Lösungen, um die Farb- und Geruchsauswirkungen auf das Granulat weitestgehend zu beschränken.“
„Unser zweites großes Ziel ist es, die mechanischen Eigenschaften des recycelten Materials zu verbessern. Bewältigen wir diese beiden Herausforderungen, dann eröffnen sich uns noch viele weitere hochwertige Anwendungsbereiche in der Verpackungsbranche. Und damit sind wir unserem Ziel, unser Unternehmen und unsere Produkte auf die Kreislaufwirtschaft vorzubereiten, wieder ein Stück nähergekommen.“